Kerndämmung im Haus
Informationen zur Kerndämmung gesucht? Mehr zum Thema Kerndämmung in Neubau und Altbau gibt es auf dieser Seite.
Kerndämmung - was? wie? wo?
Sehr häufig spricht man beim Thema Dämmung über Fassadendämmung, Dachdämmung oder Innendämmung. Eher selten wird das Thema Kerndämmung ins Spiel gebracht. Was eigentlich eine Kerndämmung ist und wann sie sich als Dämmvariante anbietet erfahren Sie, wenn Sie diesen Artikel noch ein wenig weiter lesen.
Von Kerndämmung spricht man im Allgemeinen, wenn man eine Dämmschicht meint, die zwischen zwei voneinander unabhängigen Mauern im Hausmauerwerk eingebracht wurde. Gerade im norddeutschen Raum wurde und wird auch heute noch gerne die Bauweise der zweischaligen Mauer verwendet. So wird eine Innenschale errichtet und im Abstand von einigen Zentimetern eine weitere Außenschale. Der Hohlraum dazwischen wurde in der Vergangenheit einfach offen gelassen (also eine Luftschicht im Inneren der Wände) und wird heutzutage mit speziellen Dämmstoffen im Kern gedämmt. Der Vorteil dieser Bauweise ist, dass eine Kerndämmung besonders kostengünstig (auch im Nachhinein) durchzuführen ist.
Welche Dämmstoffe kommen bei der Kerndämmung in Frage?
Als besondere Eigenschaft für Dämmstoffe bei einer Kerndämmung sind die hydrophoben (stark wasserabweisenden) Eigenschaften hervorzuheben, die der Dämmstoff mitbringen muss. So sind in aller Regel keine biologischen Dämmstoffe für eine Kerndämmung geeignet, da diese meist bis zu einem gewissen Grad Wasser aufnehmen. Außerdem ist bei einer nachträglichen Dämmung noch zu beachten, dass hier nur feinkörnige/ faserige Dämmstoffe im Einblasverfahren Verwendung finden können um auch ausreichend alle Ecken und schwer zugänglichen Bereiche ausfüllen zu können.
Konkret wird meist eine Kerndämmung mit
• Polystyrol EPS
• Mineralfaserdämmung
• Perlite Dämmung (als biologisch unbedenklichster Dämmstoff)
durchgeführt. Sowohl im Neubau als auch nachträglich im Altbau mit dem Einblasverfahren. Kerndämmung im Einblasverfahren Beim nachträglichen einbringen einen Kerndämmung in einen Altbau ist nur das Einbringen der Dämmung mit einem Einblasverfahren in den Hohlraum zwischen den zwei Wänden möglich. Dazu werden in aller Regel in die Außenwand kleine Löcher gebohrt die eine Einlassöffnung für einen Druckschlauch sind um die Füllung einblasen zu können. Die Löcher können meistens nach erfolgreicher Füllung wieder ohne sichtbare Spuren verschlossen werden. Im Vorfeld einer Einblasdämmung werden die Hohlräume mit einem künstlichen Nebel eingenebelt um eventuelle Undichtigkeiten (Lüftungsschlitze etc.) zu lokalisieren und entsprechend zu verschließen.
Nach dem Einblasen der Kerndämmung sollte mit einiger zeitlicher Verzögerung eine thermografische Bestandsaufnahme der Hauswände gemacht werden um festzustellen ob auch alle Hohlräume vollständig gefüllt wurden. Gibt es offene Stellen, kann hier dann ggf. nachträglich noch nachgebessert werden.
Als Alternative zum Einblasverfahren kann eine Kerndämmung auch noch mit einem so genannten Ortschaum umgesetzt werden. Dieser spezielle Dämmschaum wird ebenfalls in den Hohlraum eingespritzt und dehnt sich dann während des Aushärtungsprozesses um ein vielfaches in seinem Volumen aus. An diesem Verfahren wird allerdings Kritik laut, da eine Belastung der Bewohner mit Formaldehyd auch auf längere Sicht möglich ist, bzw. nicht auszuschließen ist.
Kerndämmung im Neubau
Im Neubau hat man mehr Varianten zur Anbringung einer Kerndämmung zur Verfügung. Hier kann direkt während des Hausbaus eine Dämmung mit eingebracht werden, bei der man auch nicht zwingend auf die Einblastechnik angewiesen ist, sondern wie bei einer Außendämmung ganz normal mit Dämmplatten arbeiten kann. Nachteil der Kerndämmung im Neubau ist die z.T. eingeschränkte Breite des Hohlraumes zwischen den beiden Wandteilen.
Freistehend dürfen nur bis max. 150mm Zwischenraum bestehen und mit zusätzlichen Ankern sind Breiten bis 200mm möglich. Wobei man bei einer Breite von 200mm durchaus mit dem richtigen Dämmstoff auf Niedrigenergiehaus Niveau kommen kann.
Vorteile der Kerndämmung
• sehr günstige Dämmvariante (auch bei nachträglicher Einbringung)
• gut geeignet für nachträgliche Sanierung (bei vorh. Gegebenheiten)
• Es wird kein Innenraum für Dämmung verwendet
Nachteile der Kerndämmung
• Korrekte Durchführung nur durch Fachbetrieb möglich
• Bei nachträglich Dämmung Beschädigung der Außenfassade (durch Löcher) möglich
• Nachträgliches Umbauen des Hauses (Fensterwechsel etc.) wird evtl. durch rieselndes Dämmmaterial beeinträchtigt.
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Fassadendämmung
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Autor: daemmstoff.org